Montag, 28. November 2011

Me_n R_L


Ich habe keine Ahnung ob Gott am Abend des Siebten Tages auch so ein beklemmend, melancholisches Gefühl heimgesucht hat, angesichts der Tatsache was für eine lächerliche Fehlkonstruktion der Mensch geworden ist und im schweißigen Angesicht einer neuen, harten 6-Tage Arbeitswoche.
Und ich weiß auch nicht, wie weit die Pharmaindustrie bei der Entwicklung der Antidepressiva gekommen wäre, hätte man den Sonntag einfach zu Gunsten eines „doppelten Samstags“ aus dem Kalender gestrichen.
Ich weiß nur, dass das „Sonntagabendgefühl“ ein Menschheitsmysterium ist, wie der „Nachtischmagen“ oder der „Milchjieper“.
Und was ich noch weiß, ist das dieses fiese Gefühl, welches seine farbliche Entsprechung im trüben „suizidgrau“ findet, selbst vor der Studentenschaft nicht halt macht. 
Denn auch wenn ich unter der Woche in einem Zeit-/ Raumloch zu versinken scheine und mein Kalender für die kommende Woche meistens die Terminsituation einer Eintagsfliege widerspiegelt, so legt sich doch am Sonntagabend mit großer Verlässlichkeit eine tiefschwarze Burka des Grauens über meine Seele und lähmt jeglichen Aktivitätsdrang.

Und so war es auch gestern wieder soweit und dies besagte Gefühl, in Verbindung mit meiner alten Leidenschaft für die Seefahrt und einem großen Faible für die Melvillschen Erzählungen, hat mich dazu veranlasst, das in der Presse hoch gelobte „Event-Kino Epos“ „Moby Dick“ auf RTL anzuschauen. 


 (Quellen: RTL)


Eine Literaturverfilmung auf RTL!!!...Ich hätte es  besser wissen müssen!
… Das wäre ja, als wenn ein Frauensender die UEFA Champions League… (Die „Älteren“ werden sich vielleicht noch erinnern…)…
Doch da das Konkurrenzprogramm mit US-Ramschserien, Tatort Langeweile und der obligatorischen ZDF-Schnulze (…bei dem Titel „die Samenhändlerin“ betteln die Programmchefs ja geradezu in der „Hündchenstellung“ danach verarscht zu werden und sehe ich außerdem akute Herzinfarktgefahr bei der Generation 80+… aber gut, man kennt es ja nicht anders…) auch keine Alternativen geboten hat, habe ich mich also letztlich doch mit einer gewissen Vorfreude auf mein Schlafsofa sinken lassen.
Und überpünktlich um 20.14 Uhr, nachdem einem RTL netterweise die größten Höhepunkte innerhalb von einer Minute schon vorgeführt hatte, ging es dann los…
Das der Film vom „Bauhaus“ präsentiert wurde, sollte sich schon bald als äußerst sinnbildlich herausstellen, denn es handelte sich bei dem was folgen sollte eher um einen „Filmbausatz“ ohne Gebrauchsanleitung.
Es dauerte jedenfalls keine 10 Minuten und gerade Mal die lächerliche Eingangssequenz um mich etwas ratlos weiter in mein Sofa sinken zu lassen und ich kam nicht umhin mir vor lauter Verwunderung Augen und Ohren zu reiben.
 Die Augen, weil ich die angekündigte „opulente Optik“ zwischen den Kirmeskulissen, Atari Animationen und den angeklebten Karnevalsbärten irgendwo verpasst haben musste und meine Ohren, weil es das Synchronstudio tatsächlich geschafft hatte, die (Fehl)Leistungen von Florian Silbereisen und Kollegen noch zu unterbieten. Die Reihenfolge der Dialoge unterlag wohl auch der künstlerischen Freiheit des RTL Tonpraktikanten, jedenfalls passten Aussagen und Handlung in der Regel so gut zusammen wie „Vegetarisches Holzfällersteak“.
Aber gut, jetzt saß ich schon Mal da und streckte zusammen mit meinem Inneren Schweinehund alle Viere von mir, da musste der Leidensdruck schon noch etwas steigen um mich zum Handeln zu zwingen…und na ja… wenn der Film seine ursprüngliche Länge gehabt hätte, ich weiß nicht genau, ob ich nicht zwischendrin doch wieder bei Sport 1 gelandet wäre…aber RTL hat mir ja dankenswerterweise die Entscheidung abgenommen und das Werk zerfleddert wie ein polnisches Masthähnchen. Von den 3 ½ Stunden der Ursprungsfassung sind am Ende immerhin noch so ungefähr 2 Stunden übrig geblieben – und meisterhaft filetiert von RTL Fernsehkoch Christian Rach wurde  nur so dramaturgisch unwichtiges Gedöns, wie die Erklärung weshalb eine der Hauptfiguren plötzlich am Sterben war…etc.   herausgeschnitten.
Jedes Mal, wenn ich nach einem meiner zahlreichen Nickerchen wieder erwacht bin, habe ich mich dann gefragt ob ich gerade eine komplette Stunde in Morpheus Reich geweilt habe, oder aber in den letzten 3 Minuten gerade das komplette Psycho-/Sozialgefüge der Schiffsmannschaft erklärt wurde.
Da diese Verwirrung mein Dahindämmern eher noch verstärkt hat, habe im weiteren Verlauf des Abends  nur noch schlaglichthaft  mitbekommen, wie der Untergang der „Pequod“ und dieses verstümmelten Filmkadavers von statten ging. Dabei ist mir dann wohl leider auch das obligatorische 10.000 Euro Gewinnspiel –

Wie heißt der Weiße Wal, der von Käptn Ahab gejagt wird?
       A: Moby Dick             B: Vera Int-Veen

-         entgangen.

Aber wenigstens zur Schlusssequenz war ich noch wach genug um mitzubekommen, wie eindrucksvoll es meine Kölner Freunde schaffen  konsequent jede aufkommende Emotionalität durch das Einspielen von Rotkäppchen Plörre-Spots in den noch laufenden Film zu unterbinden…

Bei mir sind jedenfalls 2 Erkenntnisse hängen geblieben:

  1. Wenn  das Ergebnis mit „Bauhaus“ Material immer so ist, dann gehe ich tatsächlich lieber gleich zum Hackfressenbiber von der Konkurrenz.
  2. Am nächsten Sonntag versuch ich es doch lieber beim ZDF…vielleicht läuft ja „Die Rückkehr der Samenhändlerin“…

Vorerst erheitert


Der Kauz, der lässt das Schreiben nicht…

Die heftigen Reaktionen auf meine Rücktrittsankündigung („Dein bester Post!“, „Gott sei Dank!“, „Höchste Zeit, dass es ausgesprochen wurde!“) und die zahlreichen Solidaritätsbekundungen („Ob Du jetzt schreibst oder nicht, Du bleibst ohnehin ein komischer Kauz.“) haben mich geradezu zu Tränen gerührt und meinen Entschluss ins Wanken gebracht…und nach einer spirituell-meditativen Einkehr im Kloster „Frau Melissengeist“ sowie einem Motivationsworkshop bei Oliver Kahn kann ich heute verkünden: „Es geht weiter! Immer weiter!“

BooooYahh!!! Ich bin zurück!

Und zwar, wie es im Pressetext so schön heißt: „Besser als je zuvor!“...denn „…man merkt ihm die dazu gewonnene Reife und Lebenserfahrung der vergangenen 2 Tage an, ohne das er dabei seine jugendlichen Charme eingebüßt hätte!“

Ja, ich weiß, da habe ich jetzt eine Bombe platzen lassen und es wird euch mit Sicherheit schwer fallen eure freudigen Emotionen in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken, aber versucht euch bitte trotzdem etwas zu mäßigen und beachtet beim Abbrennen von Freudenfeuern und der Organisation von Autokorsos die Allgemeine Gesetzeslage.
Auch von Glückwunschschreiben bitte ich zu Gunsten von Geld- und Futterspenden für den Verein „Waldkäuze in Not e.V.“ abzusehen. Die Kontoverbindung ist auf Nachfrage erhältlich.

Ich freue mich auf eine goldene, sinnfreie Zukunft und rufe euch ein freudiges „Geist Unter!“ zu.

Freitag, 25. November 2011

Vorerst gescheitert

Liebe Leserinnen und Leser,

Ich war schon von jeher ein Freund klarer Worte und möchte eure Zeit nicht über Gebühr beanspruchen. Daher mache ich es kurz:

Das wars!!!

Ich verkünde hiermit das Ende dieses Blogs und meinen sofortigen Rücktritt vom Amt des Webmasters! Auch den Titel „King of Blog“ werde ich zusammen mit meiner BK Pappkrone ablegen.

Ich ziehe damit die radikalen Konsequenzen aus meinem krassen Fehlverhalten in der Vergangenheit und hoffe weiteren Schaden von der Internetgemeinde abwenden zu können. Die Entscheidung ist mir wahrlich nicht leicht gefallen und gerade mit Blick auf die vielen, vielen treuen Leser, die eine Großfamilie so mit sich bringt, hatte ich auch meine Zweifel…aber manchmal im Leben gibt es keinen Königsweg – kein „Alles wird gut!“ – Da gibt es nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen Nudossi und Nusspli, zwischen Bayern und Wolfsburg, zwischen nervenden Gesprächen und Enthaltsamkeit, zwischen 100%iger Langeweile und 40%igem Brummschädel…oder eben zwischen Schreiben und Schluss machen.

 Ach, es ist wahrlich ein bitterer Moment, aber trotz alledem bin ich davon überzeugt, dass dieser Schritt notwendig war; - denn der Blog ist mir einfach über den Kopf gewachsen.
Ja, ich habe gemerkt, wie es mich verändert hat – Ständig hing ich nur noch vor dem PC und habe mich an den neuesten Hitzahlen im zweistelligen Bereich berauscht. Mein Sozial- und Sexualleben hat sich von Bad und Küche vollkommen ins Internet verlagert und als meine Seite das erste Mitglied hatte, habe ich noch in der Nacht  4 Lines Weißmehl (das teure 450er vom Lidl Kartell!) weggezogen.
Meine Frau und die Kinder habe ich in letzter Zeit so selten gesehen, dass ich mir gar nicht ganz sicher bin, ob es sie jemals gab und auch meine Aufgaben als Referenzlusche und Quotenrentner in meiner Studiengruppe habe ich vernachlässigt.
 Permanent habe ich von unterwegs versucht mit meinem 12 Jahre alten Nokia Knochen einen neuen Post zu verschicken oder mich in Sozialen Netzwerken mit irgendwelchen Leuten anzufreunden, von denen ich lediglich weiß, das ich  nicht noch mehr über sie wissen möchte. Gesundheitlich ging es mir zusehends schlechter und die 3-fach Belastung aus Atmen, Schlafen und Blog Schreiben hätte mein Körper wohl nicht mehr lange mitgemacht. Und in dieser Spirale der Überforderung, da ist es eben passiert…:

Ja, – ich gebe hier und heute zu:

Die Textpassagen:  

1. „Prädikat: „Besonders empfehlenswert!““
2. „Zement im Po kann tödlich enden!“
3. „Den Sojamilchteig anschließend 25 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen…“

Habe ich aus den folgenden Publikationen ohne entsprechende Kennzeichnung abgeschrieben:

1. „Kino News“ -  Beurteilung sämtlicher Filme die in den USA gefloppt sind.

2. „Bild.de“-  Ratgeber/Gesundheit – Aus dem Sensationsinterview des Jahres mit Dr. Afschin „Fat“emi über „seriöse Po-Vergrößerung“ (Genau, liebe Deutsch LKler: Contradictio in adiecto à la  gesunde Milchschnitte oder schicke Bommelboots)

Immer noch abrufbar unter:


3. „Reformhaus Kurier“ Ausgabe 2 / 98 Titelthema: „Mit Jute und Rute – Backen zur Weihnachtszeit – Gesunde Naschereien fürs vegane Fest“ – aus dem Rezepttipp: Weihnachtliche Quinoa – Buchweizen – Amaranth Crunchies mit fruchtigen Granatapfelkernen

Und auch auf die wiederholten Nachfragen einiger kritischer Geister („Hey, sammal: Iss der ganze Scheiß von Dir???“) habe ich nicht immer wahrheitsgemäß, sondern stets mit „JA“ geantwortet. Das bereue ich nun zutiefst und möchte offiziell um Entschuldigung bitten – auch eure Angehörigen und deren Haustiere.

Ich hoffe Ihr könnt mir noch mal verzeihen.

Jetzt werde ich mich erstmal für einige Zeit zur Selbstfindung in die Einöde meines Zimmers zurückziehen, ein paar Vorlesungen darüber schlafen und dann Mal gucken, wie es weiter geht…mit der Öffentlichkeit will ich jedenfalls so schnell nichts, aber auch rein gar nichts mehr zu tun haben…und wenn der di Lorenzo noch so oft anruft und bettelt…dann lass ich mich aber schon etwas bitten…bin schließlich nicht so `ne Mediennutte wie Lodda Matthäus oder Jenny Elvers, die für jeden Zweizeiler in der Kategorie „Buntes“ Ihr letztes bisschen Ehrgefühl auf dem Roten Teppich platt treten…also unter einem Interviewbuch mach ich es nicht…aber nicht das ich da jetzt schon dran denken würde…aber man weiß ja nie…- die Wege des Hirn sind ja bekanntlich unergründlich und die Hoffnung stirbt auch erst nachdem sich Anstand, Moral und das ganze andere Gedöns schon ins Nirwana verabschiedet haben…

…Na ja,….und wenn selbst Take That und die Nazis ein viel beachtetes Comeback geben…
Also…Ihr müsst das Lesezeichen in eurem Herzen ja nicht gleich endgültig löschen…
Oder wie es der große Kaiser Franz immer so treffend hervorstottert:

Schau`n mer Mal, dann sehn mer scho…

 




Montag, 21. November 2011

HÖCHSTE Priorität!!!

...Noch ein kleiner Nachtrag vor dem Schlafengehen:

Ich bin sehr beruhigt, das ich Mal wieder so einen feinen Riecher für die Interessenslage im Lande hatte (muss an meiner großen Nase liegen...) und da den Nerv der Mehrheit getroffen habe.

(Quelle: www.bild.de am 21.11.2011 um 23.30 Uhr)

Nazi-Killer und Walpenis mit Silber und Bronze abgespeist - Das rockt!
Aber man muss eben Prioritäten setzen im Leben.....
...und morgen fahr ich nach Münster...

2 Minuten Schund: "Bettwanzen des Grauens"

…Ok…die 2 Minuten gönne ich mir noch…
Ich muss jetzt einfach noch kurz Werbung für mein „befreundetes“ Nachrichtenportal bild.de  machen – da kann man wirklich sagen was man will, aber die hauen echt immer Geschichten raus…Respekt! Kann mich selbst an den trübsten Wintertagen noch erheitern…oder aber schockieren, wie gerade eben:


Was für eine Geschichte.
Kann einem echt nur leid tun die arme Frau, die sich nicht mehr traut das Haus zu verlassen…aber zum Glück reicht es ja gerade noch für ein paar Großaufnahmen bei bild.de…Ach, meine Gedanken sind bei Dir, mein kleines Warzenkrötenmonster…

Freitag, 18. November 2011

Und wo wart Ihr?








Ihr seht: Euer Geld ist in guten Händen...
Bildquellen:

Reuters/AP
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