Dienstag, 17. April 2012

Einfach mal die Klappe halten!

(http://forum.gondal.de)
 
  
Es gibt ja nun wirklich mehr als genug Leute, denen man mal einen „Maulkorb“ verpassen sollte: gut gelaunte Mitfünfzigerinnen in Montagsmorgenzügen, Andrea Kaiser sobald ein Mikrofon in Ihre Hände gelangt und nicht zuletzt dem Typen, der direkt vor mir die letzten SIEBEN Laugenweckchen kaufen musste... aber Abweichlern???
Der 1. April ist ja jetzt schon ein paar Wochen vorbei, aber wenn wohl jemand dafür bekannt ist, das gesamte Jahr über den Schalk im gut gestärkten Hemdkragennacken sitzen zu haben, dann ja wohl die Granden des Geschäftsordnungsausschusses des Bundestages…

Oder meinen die das etwa ernst??? Ich meine klar, Wer will schon in einem Staat leben, in dem am Ende jeder dahergelaufene Abgeordnete noch seine eigene  Meinung vertreten darf…und das auch noch nur, weil er in der Mandatslotterie 6, 7 richtige Kreuzchen bekommen hat…Nein, da muss endlich mal wieder „Zucht und Ordnung“ rein in den anarchischen Haufen! Zum Glück ist das mit der Gleichschaltung ist ja schon von jeher eine „Deutsche Erfolgsgeschichte“…und damals hatten Sie sogar noch effektivere Methoden um „Abweichler“ zum Schweigen zu bringen…aber vielleicht ist es auch jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Leuchten beschließen, dass jeder, der aus dem Fraktionszwang ausschert gleich um die Ecke beim Bendlerblock öffentlich mit dem jeweiligen Parteibuch erschlagen wird…

Jedenfalls scheint für die Herren klar: Für Bundestagsabgeordnete sollte idealer weise das gleiche gelten wie für Messehostessen: Gut Aussehen, Klappe halten und sich bei erster  Gelegenheit von irgendeinem Wirtschaftsfuzzi kaufen lassen.
Der Ausschuss ( intern auch B-Ware genannt…also wegen Bundes…egal…) hat jedenfalls messerscharf erkannt: Der einzige Grund weshalb in diesem Lande nichts voran geht, ist der, dass es immer noch vermaledeite „Freidenker“ gibt, die lieber Ihre 5 Minuten Redezeit im Kabinett in Anspruch nehmen wollen, anstatt die 15 Minuten Ruhm bei Plasberg und Co. zu genießen, die einem vertraglich von Warhol und dem ARD-Intendanten zugesichert wurden.

Dabei wäre es doch so einfach: Sich einfach keine unnötigen Gedanken machen über lästige Themen wie Eurorettung, Afghanistan, PID und Co. sondern einfach schön im wabernden Konsensstrom der Fraktion mittreiben lassen, ab und zu ein „da bin ich d´ accord!“ einstreuen und die Koch-Mehrin darauf hinweisen, dass Ihr vorhin die 2-Euro Kette vom Hals gerutscht ist…Mit der Masche sind schon manche ganz schön reich und ich beinahe Vater geworden…

Man kann es wohl jedenfalls nur als komischer Kauz verstehen, dass es immer noch „Unbelehrbare“ gibt, die sich weigern ihr Hirn auf „Autopilot“ zu stellen und
„par ordere de Grufti“ die Anweisungen des parteiinternen Ältestenrates einfach per Telefonvoting durchzuwinken.
Dabei hat die geistige Speerspitze des Bundestages doch endlich die Zeichen der Zeit erkannt und holt gerade die sonst so politikverdrossene Jugend, da ab wo sie seit Jahren hängen geblieben ist – beim RTL-Nachmittagsprogramm! Man ist sich jedenfalls einig: Probleme müssen in 45 Minuten und von jedem x-beliebigen Laienschauspieler lösbar sein – alles andere rechnet sich nicht… „Scripted Reality“ nennt sich das dann heute und man lässt ein paar vom Volk per Sympathievoting gewählte Hanseln Ihre Voice of Germany erheben und vorproduzierte Stumpfsinnstexte verbreiten.
Meinungsvielfalt braucht jedenfalls kein Mensch, es wäre alles so viel schneller rum und selbst n-tv hätte mehr Sendezeit für die Taktikanalyse von Adolfs Brandbombengeschwader…Eine wahre Win-Win Situation!...sofern man ohnehin nichts mehr zu verlieren hat…

Der größte Witz bei der ganzen Maulkorbsache ist ja ohnehin, dass der Stein bzw. der Betonschädel des Anstoßes ausgerechnet FDP-Che Frank Schaeffler war. Der Inbegriff des Revoluzzers! Der James Dean, der Golfplatzwitwen! Der Mann, der in seinem offenen SLK-Cabrio unbeirrt auf den geistigen Abgrund zusteuert…doch diesmal wissen dummerweise eben auch die anderen nicht, was sie tun…


So, dachte ich noch gestern…und heute? Heute, also doch: April! April! Ein kleiner Scherz! War alles nicht so gemeint…eine unglückliche Formulierung, die genau wie „hirnlose Volltrottel“ leider von bös-meinenden Zeitgenossen fehlinterpretiert wurde…Es hatte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt irgendjemand die Absicht eine Mauer zu bauen…auch keine des Schweigens! Im Gegenteil: Eigentlich plante man sogar das Querulantentum durch die neue Regelung zu fördern und wollte zum Launch der Gesetzesnovelle nackt mit LSD und Uschi Obermaier auf der Glaskuppel tanzen…So lautet jetzt zumindest die offizielle Aussage…vielleicht hat aber am Ende auch nur die Fraktionsunterstützung gefehlt…der Rest ist Schweigen…zum Glück!

Montag, 9. April 2012

Was gesagt werden muss

Das folgende Gedicht wird von "führenden" Intellektuellen gefördert und empfohlen - Danke! Motsahkerm! und Toda!





(www.ralf-braum.de, www.hnna.de, www.wordpress.com)

Das Gras Gedicht

Es ist Zeit es auszusprechen,
das Laub, das ist nun wegzurechen.
Viel zu lang wurd` es verschwiegen,
dass noch immer Blätter liegen.

Ein jeder weiß genau Bescheid,
fürs Gärtnern wär` es höchste Zeit.
Doch anstatt mal was zu tun,
lässt man lieber alles ruhn.

Und hinter vorgehaltener Hand,
murmelt jeder Depp im Land,
„Wenn ich eins Dir hier verspreche,
SO stirbt Sie bald die Grüne Fläche!“

Wie soll der arme Rasen leben,
wenn auf ihm noch Lasten kleben.
Wie lange kann er das ertragen?
Etwa bis zu Sommertagen?

Ich hab keinen blassen Schimmer,
ist doch ohnehin wie immer,
Trotz Blabla und Medienfaxen,
wird das Gras bald drüber wachsen.

PS: Achtung!!! Bei öffentlichem Zitieren droht ein Einreiseverbot im „hagebaumarkt“…

(www.publicdomainpictures.net)

Freitag, 6. April 2012

Ein Mann - Ein Bart


 (www.hurlin.de)

Doch…ganz dem Feiertag würdig, arbeite ich Sie heute ab, die ganz großen Fragen – heute morgen die des Lebens (Wer bin ich – und wenn ja, wie viele interessiert mein Geschwafel?) und jetzt lege ich gleich noch einen nach, mit den großen Fragen der Liebe – denn die werden ja immer wöchentlich im bereits angepriesenen „Zeit MAGAZIN“ gestellt…und dankenswerterweise sogar gleich noch beantwortet.
Und zwar nicht von irgendwem, sondern von Mr. Love persönlich – Wolfgang Schmidbauer – so etwas wie der Dr. Sommer für Akademiker und Singles mit Niveau (wo auch immer das angesiedelt sein mag…).

Heute habe ich mir also mit einem Becher lauwarmen Leitungswasser endlich mal wieder die Zeit genommen diese exquisite Werbepostille für Designbrillen, Designmöbel, Designausstellungen und alles andere Relevante aus dem toll in Szene gesetzten Leben der Prada-Herrenrasse durchzulesen und bin auf einer der letzten Seiten bei oben beschriebener „Lebens- bzw. Liebesberatung“ hängen geblieben. Und tatsächlich, der Mann ist mir sympathisch! Der fasst genau wie ich die wirklich GANZ HEISSEN Eisen an und da ich der starken Annahme erlegen bin, dass mein Blog in der Designerszene als der absolut „hottest shit“ seit der Farbe peachpuff  gehandelt wird, will ich meinen hippen Freunden noch kurz  diesen Zeitschriften-Kauftipp mit auf den Weg geben, damit sie es sich auch in Zukunft zu zweit auf dem Kubikoff-Sofa bequem machen können!

Denn nachdem die ersten 186 Fragen wohl mehr als Vorspiel angesehen werden können, geht es bei Nr. 187 nun wirklich ans Eingemachte:



Nein ehrlich, wie der Schmidbauer diese große Frage der Liebe in nur einem Absatz klärt….müsst Ihr mal lesen!…Therapeutisches Dynamit!
....wobei, für mich hätte ein einfaches „Nein!“ oder „Forget it, bitch!“ auch genügt…bin ja aber auch kein Designer

Gnothi Seauton

(www.die-goetter.de)

Der alte Gnothi…– lebt irgendwo schön in den Südtiroler Alpen und krault sich seinen weißen Bart…dachte ich bisher…aber jetzt bin ich um eine Erkenntnis reicher – und zwar ganz ohne den große Zeit-Wissenstest (Waldkauz oder Waldmeister?   Was hat einen noch faderen Beigeschmack als die „Rezepte“ im Zeit MAGAZIN?) und nur Dank Rosetta Stone und dem alten Apollon-Gott, der neben mir auf dem ergonomisch geformten Bahnsitz (Ikeamodell ARSCHWÖH) sitzt.

Erkenne Dich selbst! So oder irgendwie so ähnlich haben das jedenfalls die Alten Griechen gesagt – und die wussten ja schließlich wie man ein glückliches, zufriedenes Leben führt – Mit Innerer Ruhe, reihenweise großphilosophischen Erkenntnissen über das menschliche Wesen und einer zu jeder Zeit sinnstiftenden Geisteshaltung.
Das Ihre unglaubliche Zufriedenheit vielleicht auch von Ihrem ganzen Luxus-Lotterleben mit Wein, Weib und Gesang gekommen sein könnte, halte ich persönlich jedenfalls für ebenso abwegig, wie die Annahme, dass die Matches der WWE abgesprochene Sache sind oder womöglich Geld etwas damit zu tun hat, dass irgendwelche Schauspielzombies regelmäßig Ihre neue Freundin direkt vom Kindergartentor vor den Traualtar führen…

Selbsterkenntnis ist also der wahre Schlüssel zu einem reichen und erfüllten Leben und die Frage: „Wer bin ich?“ hat sich wohl tatsächlich jeder schon das ein oder andere mal gestellt – ob in der Ausnüchterungszelle, in einem fremden Bett mit Didl-Bezug oder im eigenen Think-Tank in Köln-Mitte. Von Schluckspecht bis TV-Precht, das ist einfach ein menschlicher Klassiker, der mit seiner Wiederholungsrate fast schon Kabel Eins und Robin Hood Konkurrenz macht. Und auch wenn ich sonst meistens so weit abseits bin, dass ich die Randgruppe für den Mainstream halte, so bin ich doch in diesem Fall voll dabei!

Nur mit der Antwort, da tue ich mich irgendwie schwer… da haben es Prolls und Precht dann wiederum einfacher, bei denen liegt die Sache wenigstens auf der Hand: GuettaTunedIdioten-Spacko, der letzte Nacht seinen humatrix-Vaterschaftstest bei Britt gebucht hat bzw. ein mediengeiler Schaumschläger.

Ich dagegen  habe immer noch  keine Ahnung wer ich bin und kennen lernen war noch nie so ganz meine Sache… – also habe ich beschlossen mal da nachzufragen, wo man es eigentlich wissen müsste. Da mich aber die Antworten der Katholischen Kirche (Schaf) und eines Psychologiegroßmeisters (ein weiterer lästiger Kassenpatient) nicht wirklich zufrieden gestellt haben, und meine Mutter im Ruhestand noch mehr arbeitet, als die meisten in Vollzeit, kam ich jetzt auf die beste und am nahesten liegende alle Antworten: Google!

Denn: Die wissen ja ALLES über mich, wie mir schon oft mit drohendem Unterton erzählt wurde. Gerade so, als ob mich ein paar Kalifornische Nerd-Fuzzis mehr manipulieren würden als der Wettergott, mein Blutzuckerspiegel oder kurzberockte Sportstudentinnen…Egal, - eigentlich sollte ich wohl Angst haben, vor der „exorbitanten Google-Power“, aber in Wahrheit setze ich jetzt gerade meine ganze Hoffnung auf ein Ding, das schon die Doppel 00 im Namen trägt…

(Während der vergangenen 12  Stunden 14 Minuten und 37, 38, 39 Sekunden hat Jack Bauer die Welt vor einem Atomaren Krieg gerettet… - „der Waldkauz“ ein Radtraining absolviert, geschlafen und sich am Hintern gekratzt)

So, endlich zu Hause und ausgeschlafen kann heute der große Moment kommen:
Jetzt passiert`s und ich werde die keywords zur großen Selbsterkenntnis tippen…mich sozusagen Dank der göttlichen Suchmaske „demaskieren“…“nur noch ein Spot und dann kommt der Notar mit dem Umschlag!“…(Sorry, Tv-Autoren-Reflex…)
In Erwartung eines ganz großen Momentes meiner Existenz habe ich mich jetzt also in meinem Zimmer eingeschlossen, mir passend zur Karfreitagsaskese ausnahmsweise nur 3 Hefehasen geschlachtet und dem digitalen Orakel mal von Angesicht zu Webcam die Frage gestellt, „Wer bin ich?“ – Und ich muss sagen: Das war ein Flop! - oder in diesem Zusammenhang könnte man auch sagen eine Floppy Disk.
Ich habe mich zwar ganz gut mit „Akinator dem Webgenie“ unterhalten, aber letztendlich dachte ich an die blonde Physiotherapeutin Julia und er an Peter Kloeppel,….dass war also auch nix…und nachdem ich auf „testedich.de“ herausgefunden habe, dass ich zu 28% „die Paryqueen“ bin, glaubte ich, dass vielleicht selbst „Google“ manchmal eine zweite Chance braucht…

Aber selbst bei meinem Namen war die Erkenntnislage doch eher…bescheiden.
Ich schlussfolgere also: Entweder „Google“ wird in seiner Weisheit ebenso überschätzt wie Bofinger und seine 4 „ganz großen Wirtschafts-Nummern“, oder aber, es besitzt die leider viel zu seltene Gabe einfach mal das Maul zu halten, wenn es nichts zu sagen gibt. Wie dem auch sei, der Erkenntnisgewinn hat sich darauf beschränkt, dass ich mir die Sache mit der „Tascha“ noch mal überlegen werde und ich froh bin, dass der Fips endlich da ist – hatte schon fast so lange auf ihn gewartet, wie auf eine lustige Folge „Big Bang Theory“…

Ich kann also konstatieren, was der weibliche Teil der Bevölkerung schon länger festgestellt zu haben scheint: Man hat nichts verpasst, wenn man mich nicht kennt! Und das hat irgendwie etwas sehr Beruhigendes. Das nimmt mir irgendwie diesen ganzen lästigen Druck des sich kennen lernen Müssens.
Da lasse ich mich doch auch einfach in Zukunft weiter gerne von mir selber überraschen, denn Langeweile soll ja, - neben der Sekretärin -, ohnehin Beziehungskiller Nummer Eins sein und ich muss es schließlich noch eine Weile mit mir aushalten.
Und sowieso haben ja selbst die Alten Griechen, nach der dritten Pulle erkannt, dass vielleicht nicht zwingend alles den Bach herunter geht, aber doch zumindest „im Fluss ist“… in diesem Sinne „Panta rhei!“ Und „Prost!“